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Samstag, 10. Mai 2014

Für eine besondere Person in meinem Leben.

Liebe Mama,

Dieser Post ist für dich. Es hat nicht viel mit meinem Austauschjahr zu tun, doch an diesem Tag denke ich besonders an dich. Es ist Muttertag und du fehlst mir, wie nie zuvor. Wie gerne würde ich dir einen Strauß Blumen in die Hand drücken, dich umarmen und Danke sagen, dafür, dass du meine Mama bist. 

Letztes Jahr waren es Blumen dieses Jahr ist es dieser Text, geschrieben einen halben Erdumfang von dir entfernt. 

Ich will mich bedanken, dass du immer für mich da bist, dafür, dass du immer an mich glaubst und niemals an mir zweifelst, dafür dass du meine Kindheit unvergesslich gemacht hast, mich nie aufgibst, mich immer verstehst, mir einen Bruder geschenkt hast, mich so viel zum Lachen bringst und du mich mit Liebe überschüttest, so oft und so viel es nur geht. Du vertraust mir mehr als ich mir selbst. Meine beste Seite spiegelt sich in deinen Augen wieder. 


Das letzte mal habe ich dich vor 8 Monaten und 23 Tagen umarmt, bevor ich mit dem Koffer Richtung Flugzeug-Gate gelaufen bin. Und in den letzten Jahren habe ich mich so erwachsen gefühlt. Mama knuddeln oder einen Kuss geben war für kleine Kinder und Weicheier. Doch nach so viel Zeit ohne dich merke ich, wie wichtig es ist seinen Eltern, seiner Mutter zu zeigen, was sie einem bedeuten, und ich denke, das ist es, was es heißt, erwachsen zu sein. Man denkt zu selten darüber nach, wem man es zu verdanken hat, da zu sein, wo man ist; Die Person zu sein, die man ist; Das Leben zu haben, dass man doch für so selbstverständlich hält. 

Jemand in meiner Schule hat mich gefragt, ob ich traurig bin, am Muttertag keine Mutter bei mir zu haben. Und ich sagte nein. Denn Mama, du bist immer bei mir. Immer. 
Das hast du mir versprochen, als ich als kleiner Junge nachts nicht schlafen konnte, als ich an die Bedeutung dieser Worte keinen Gedanken verschwendet habe und du hast das seit dem nie gebrochen.
Trotzdem habe ich gelogen, und ich bin traurig, dass du nicht hier bist. Muttertag hat mir nie so viel bedeutet, wie jetzt, wenn du nicht hier bist, oder besser gesagt, wenn ich nicht da bin. 

Es ist nicht nur, dass ich ohne dich nicht einmal auf der Welt wäre, es ist, dass ich ohne dich nicht hier in Amerika wäre. Du warst von Anfang an dabei. Hast mir über die Schulter geguckt, als ich am PC die erste Bewerbung für das Jahr abgeschickt habe, warst mit mir beim Auswahlgespräch, hast mit mir den Vertrag unterschrieben, hast mich aufgemuntert, als ich ewig keine Gastfamilie hatte, hast den Anruf angenommen, der meine Platzierung endlich hatte und bist mit mir nach Frankfurt zum Flughafen gestürzt. 

Doch für all das muss man als Jugendlicher erstmal den Mut haben. Und als wir beim Auswahlgespräch waren und du spaßend zu der Frau meintest, "Wer weiß, was wir gemacht haben, dass unser Junge von zu Hause abhauen will.", sagte die Frau: "Wenn Ihr Sohn sich sowas zutraut, heißt das nichts, als dass Sie alles richtig gemacht haben, Frau Galinsky."

Und das stimmt. Papa und Du habt alles richtig gemacht. 

Ihr seid die tollsten Eltern der Welt. 

Und du, meine Mama, du bist die wundervollste Mama, die man sich nur wünschen kann und ich kann es kaum erwarten dich endlich wieder zu sehen.

Danke.

Ich liebe dich.

Dein Johann.