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Mittwoch, 24. Juli 2013

Eine Zeit, die einer Sterbephase gleicht. Nicht so tragisch, doch mit ähnlichen Gedanken.

Hi!
Lasst euch vom Titel von diesem Post nicht abschrecken. Diese Zeit vor dem Abflug ist nicht traurig oder gar dem Tode gleich. Sie ist gespickt von Gefühlsschwankungen, Gedanken, die kaum einzuordnen sind und so vielen anderen Dingen... Ich gebe, wie schon oft gesagt, mein Leben auf und auch, wenn es wohl sehr übertrieben klingt, fühlt sich die letzte Zeit hier in Deutschland so ähnlich an, wie ich mir es vorstelle, den Tod vor sich zu sehen, denn das, was tatsächlich vor mir liegt, hat mit dem Leben hier fast nichts mehr zu tun. Jedoch bin ich nicht traurig oder verstört. Es ist einfach so, dass man immer mehr Dinge, Orte und Menschen zum letzten Mal zu sehen scheint. Allerdings "nur" für ein Jahr. So ist der Titel gemeint. Ich habe einfach stark übertrieben und ich will mir keinesfalls zutrauen, zu wissen, wie eine echte Sterbephase ist und ich hoffe, diese Erfahrung nie machen zu müssen.

Tatsächlich, geht es in diesem Post nicht direkt darum, dass etwas neues passiert ist, was mein Auslandsjahr angeht. Ich habe auch immer noch weder Abflugstermin noch Gastfamilie. Nein, in diesem Post geht es wieder um das, was in mir vorgeht.

Das Wort Abschied ist wieder sehr groß geschrieben, und das wird wohl so bleiben, bis ich hier weg bin. Ich verabschiede mich nicht mehr nur von Menschen sondern auch von meinem Umfeld, meiner Heimat... Meinem Leben. Es ist wirklich schon aufregend. Wobei "aufregend" das falsche Wort ist, denn es fühlt sich so an, als gäbe es kein Wort, das diese Zeit beschreiben könnte. Das Auslandsjahr bringt schon vorher so viele Erfahrungen und Erlebnis mit sich.

Ich hatte ja mal von von dem Vorbereitungsseminar erzählt. Tja, einer aus der Gruppe ist schon in den USA, bei seiner kalifornischen Gastfamilie. Und am Montag hat ein Mädchen eine Gastfamilie im Bundesstaat Indiana bekommen und fliegt schon Sonntag. Das heißt, du stehst morgens auf und hast keine Ahnung, dass du in einer Woche schon irgendwo in den USA sein könntest. Wahnsinn. Könnte mir jedoch genauso passieren.

Doch trotz all den wirren Gedanken, ist es momentan relativ entspannt. Es ist die zweite Ferienwoche und ich habe jetzt auf unbegrenzte Zeit Ferien, bis ich auf die High School gehe. 
Doch auch so, wie ich hier gedanklich verschwinde, ohne überhaupt weg zu sein, starte ich schon mein American life, obwohl ich noch hier bin. So habe ich zum Beispiel mein iPhone jetzt auf englisch eingestellt...


Ja, diese Zeit - und ich merke selber, dass sich die Worte "diese Zeit" ständig wiederholen - ist einfach unbeschreiblich. So chaotisch und wunderschön zugleich. Ich habe das alles so vielen Menschen zu verdanken. 

Ich bin glücklich.

Danke für alles. 

Danke fürs Lesen.

Euer Johann.