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Sonntag, 7. Juli 2013

Die letzten Wochen...

Hallo,
Dieser Post wird eventuell ein wenig sentimental, denn es ist eine Woche vor den Ferien und es kommt jetzt immer häufiger vor, dass ich mich von Menschen verabschieden muss. Es ist wirklich ein sonderbares Gefühl, wenn man Menschen aus dem Alltag gegenüber steht, sie ein letztes Mal umarmt und man mit den Worten "Bis in einem Jahr..." auseinander geht. Oft drehe ich mich dann noch einmal um und schaue ihnen nach... Schaue sie an und sehe sie vielleicht das letzte Mal... Für ein Jahr...
Ich frage mich, was ich in einem Jahr noch für all die Leute bin und wie ich in meinem allerersten Post "Vorwort" geschrieben habe, ob sie mich vielleicht vergessen haben... Klar klingt das hart, aber in einem Jahr bin ich dann zurück, doch was mache ich dann? "Hallo Leute, wie geht's euch? Bin dann jetzt wieder da..."
Doch das gehört einfach dazu. Wenn man sich dafür entscheidet, woanders ein neues Leben anzufangen, setzt es voraus, sein "altes" normales Leben für ein Jahr aufzugeben. Und "aufgeben" heißt nicht, dass ich einfach nur nicht da bin. Es heißt auch, dass ich meinen Kontakt nach Deutschland auf das absolute Minimum reduzieren werde und muss. Wie ich schon einmal erklärt habe, führt Kontakt nach Hause in fast jedem Fall zu Heimweh und das Ankommen und Integrieren in das Leben im Gastland, was in meinem Fall die USA ist, kann nicht gewährleistet werden, wenn ich gedanklich noch in Deutschland bin. Mit engeren Freunden und Familie werde ich ungefähr ein- bis zweimal pro Monat skypen aber mehr wohl auch nicht.

Ich will mit diesem Post natürlich nicht ausdrücken, dass ich meine Entscheidung bereue. Im Gegenteil: Ich freue mich immer noch wahnsinnig auf mein Jahr an der High School. Aber ich glaube, jeder kann sich vorstellen, dass das Verabschieden eine der schwierigsten Seiten dieses Jahres ist.

Nebenbei habe ich jetzt auch die Realschule abgeschlossen und bin somit mit der Schule fertig und auch da musste ich mich von vielen Leuten verabschieden.

Ja, das Wort "Abschied" ist zur Zeit echt sehr groß geschrieben...


Auch zum Thema Realisierung:
Immer wieder schreibe ich hier, dass ich es mir oft kaum vorstellen kann, dass ich in wenigen Wochen in den USA sein werde. Doch auch gerade, weil ich mich jetzt von immer mehr Menschen verabschieden muss, wird mir klar, dass es jetzt so ist und dass sich nichts mehr dran rütteln lässt. Dieses Gefühl der Realisierung ist auch sehr schwer zu beschreiben, aber ich versuche es mal... So ist es in meinem Fall:
Es ist eine Freude, eine Angst, eine ständige Nervosität, man verbringt keine Stunde ohne an das zu denken, was vor einem liegt, man hat Stimmungsschwankungen, schläft wenig, ich weiß immer, welches Datum wir haben, ich denke viel auf englisch und manchmal setze ich mich einfach nur hin und denke mir "Oh mein Gott!"...

Und auch hier soll wieder gesagt sein, dass ich mich nicht traurig bin zu gehen. Natürlich ist es nicht schön, all die Menschen lange nicht zu sehen, aber die Vorfreude übertrifft die Nachteile bei weitem!

Vor ein paar Tagen habe ich das Fotoalbum angefangen, dass ich mit in die USA nehmen will, damit ich dort etwas von mir erzählen kann. Wenn ich nur wüsste, für wen ich das überhaupt mache... Ich warte immer noch darauf meine Gastfamilie und meine Platzierung mitgeteilt zu bekommen...


Wir haben geplant, bald mal ein "Probe-Koffer-packen" zu machen. Der Koffer darf ja für den Flieger nur ein bestimmtes Gewicht haben und ich will eine Check-Liste machen, um dann nach dem Probe-packen zu sehen, ob ich noch Reserven habe, oder das Gewicht bereits überschritten habe...
Es wird immer ernster!

Bei News melde ich mich sofort und wenn mir mal langweilig ist und ich Zeit und ein Thema zum schreiben habe, poste ich sowieso wieder.

Bis bald!

Danke an jeden, der das hier liest!!!

-Johann