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Sonntag, 29. September 2013

Wie man in den USA Freunde macht...

Hallo ihr Lieben,
wieso ich so einen nahezu arroganten Post-Titel habe, möchte ich mal im Folgenden beschreiben. Vorher sei noch gesagt, dass ich eigentlich gerade absolut keine Zeit habe, an meinem Blog zu schreiben, weil ich selten so beschäftigt war, wie im Moment, was Hausaufgaben angeht. Also fühlt euch bitte mal geehrt.
    Also der heutige Post "Wie man in den USA Freunde macht..." beschäftigt sich unter mit dem in den USA sehr grob definierten Wort "Freunde". Wie schon gesagt, ist die USA (meiner Meinung nach mit Polen) das freundlichste Land, in dem ich jemals war, und ich bin schon ziemlich herum gekommen. Jedenfalls, und ich glaube, das kann mir jeder Austauschschüler bestätigen, passiert es täglich, dass dich Leute behandeln, als wären sie deine dicksten Kumpels, doch du selbst hast absolut keinen Leim, wer da vor dir steht und die noch größere Frage ist, woher sie deinen Namen kennen und wann und wie ihr euch kennengelernt habt. Alltag auf der High School. Doch noch peinlicher ist es, wenn ihr euch schon so lange bekumpelt, dass es noch viel dämlicher kommt, wenn man nach ein paar Wochen dann fragt, "So... What was your name again?" Wenn man neu ist, werden einem einfach so viele neue Menschen vorgestellt, dass man vor neuer Namen platzt und man sich am Ende sowieso keinen einzigen gemerkt hat. Solche Freunde oder "dicke Kumpels", wie ich sie heute mal nenne, habe ich hier überall und kann mich vor denen kaum retten. Im Schulbus, in allen meiner Klassen, auf dem Gang, in der Kirche und gestern sogar im Supermarkt. Tendenz steigend.

Getränke in den USA sind auch was Lustiges. Die Hauptgetränke hier sind Pepsi, Coke (Coca Cola), Dr. Pepper Cola, Cream Soda und Root Beer. Was in Cream Soda drin ist, weiß ich nicht. Es ist irgendwas mit Vanille und es schmeckt super. Root Beer ist kein echtes Bier, ist alkoholfrei und schmeckt wie Mundspülung mit Kohlensäure. Im Moment trinke ich gerade ein sonderbares blaues Zeug, dass die schmucke Aufschrift Frostie BLUE CREAM SODA trägt und eine Abbildung eines Weihnachtsmannes auf dem Etikett hat. An den Gedanken "Was trinke ich hier eigentlich?" muss man sich in den USA gewöhnen. Aber sind wir mal ehrlich: Kennt ihr irgendjemanden, der eine Ahnung hat woraus Cola gemacht wird? 
   Allerdings trinken die Amerikaner hier in Texas überwiegend und hauptsächlich Wasser. Die oben genannten Getränke sind dann die danach folgenden Favoriten.
   
Neulich waren wir im Kino und haben den Tanzfilm Battle of the Year gesehen. Ich werde jetzt nicht den ganzen Film erklären, aber am Ende sind bei einem Tanz-Battle vier Nationen im Finale. Natürlich die USA, Frankreich, Korea und überraschenderweise Deutschland! Im Film berichten dann Mtv-Reporter aus aller Welt über das Spektakel und urplötzlich im Film zu sehen: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf oder besser bekannt als Joko und Klaas. Ich bin fast an die Decke gegangen und Indra und Johannes, die anderen zwei deutschen Austauschschüler, ebenfalls. Joko und Klaas waren dann noch ein paar mal zu sehen und haben uns schön auf deutsch erzählt, was denn da los geht, während die anderen Zuschauer im Saal nur Untertitel lesen durften. Deutschland wurde, wie bei jeder Weltmeisterschaft in letzter Zeit, Platz 3.

Wie ihr vielleicht aus so manchem Film kennt, haben die meisten High Schools ein eigenes Theater. So ist es auch bei uns. Demnächst muss ich mal ein Bild hochladen, denn der Theater-Saal meiner Schule ist gigantisch. Ich war 4 Jahre im Theater der Landesbühnen Sachsen und das Level der Professionalität des Theaters ist einfach unfassbar. Die ganzen Backstage-Sachen sind exakt, wie in einem echten Theater. Es ist tatsächlich kein Unterschied zwischen dem Schultheater und einem öffentlichen Theater zu erkennen.
    Wie auch immer hat die Schule jährlich ein Musical. Dieses Jahr ist es das Stück Hairspray, eines der bekanntesten und erfolgreichsten Musicals aller Zeiten, an der Reihe. Durch den School-Spirit ist Hairspray momentan nach Homecoming das größte Gesprächsthema an der Schule überhaupt. Der Knüller ist jedoch, dass die Hauptrolle des Stücks Alex, eine Freundin von mir, bekommen hat. Tatsächlich waren an der Schule Castings in Form von Auditions (kennt man aus Filmen wie High School Musical: "Danke. Der Nächste?")  für das Stück und die Hauptrolle war natürlich heiß begehrt.

Außerdem erlange ich Bekanntheitsstatus. Da ich im Jahrbuch-Club bin, war ich neulich bei einer Art Pressekonferenz des Schulbezirks, was mir einen Platz in der örtlichen Zeitung eingebracht hat. Meinen Namen haben sie zwar falsch geschrieben, aber das ist ja wohl das Wenigste.
Blöd ist irgendwie, dass die restlichen Jungs nicht auf dem Bild sind, außer Vic, der nur über dem Kopf, der Dame hervor grinst. Normalerweise sind wir 4 Jungs in der Yearbook-Klasse. Das wollte ich nur mal klar stellen.


Was jetzt kommt ist nichts für schwache Nerven und sollte ausschließlich im Sitzen gelesen werden: der Rekord, der dämlichsten Fragen, die mir gestellt wurden, wurde gebrochen. Als mich ein Junge fragte, aus welcher Stadt in Deutschland ich komme, meinte ein Mädchen, was er mit "Stadt in Deutschland" meine. Dann fragte sie mich doch tatsächlich, ob wir überhaupt Städte in Deutschland hätten. Sie dachte nämlich Städte gebe es nur in den USA. Ich habe erst einmal nach der versteckten Kamera gesucht und glaubt mir, hätte ich ein Fieberthermometer gehabt, hätte ich es ihr aus reiner Fürsorge erst einmal unter den Arm geklemmt. Sicher ist sicher. Als ich es mit dem Beispiel der Stadt Berlin versuchte, meinte sie (sie ist übrigens ein Jahr älter als ich), noch nie von dieser Stadt gehört zu haben. Dann habe ich sie gefragt, ob sie überhaupt eine Stadt außerhalb Amerikas kennt. Sie schüttelte betroffen hier Haupt. Ich habe ihr als Stichwort "Paris" gegeben. Stolz gab sie zum Besten, dass es ja das Land wäre, das aussieht wie ein Schuh. 
Hier mal die ungefähre Konversation auf englisch, weil es im Original immer am Besten ist: der Junge ist J, das Mädchen das M.

J: So... which city in Germany are you from?
M: City? In Germany? I thought we only have cities in the United States.
J und ich: What?!
M: I mean, I don't know... Do you have like... cities like this in Germany.
Ich: Do you think every house is seperate? Don't you know a single city outside of the US?
M: I just know a few in America.
Ich: What about Berlin?
M: Nope
J: Berlin is in Germany?
Ich: It is. So have you ever heard of Paris?
M: Yeah! That's this funny country that looks like a shoe!

An dieser Stelle möchte ich dann gerne abbrechen und noch einmal betonen, dass das tatsächlich wahr ist. Der Junge war übrigens genau so alt, wie das Mädchen und auch nicht der hellste Stern am Himmel. Er meinte, gehört zu haben, dass man blaue Augen haben muss um deutscher Staatsbürger zu sein oder zu werden. Als ich ihn fragte, was passiert, wenn ein deutsches Baby braune Augen hat, meinte er tatsächlich, dass man das ändern lassen kann. Das ist zwar wahr, man kann sich tatsächlich die Iris (für alle Nicht-Biologen: das farbige Gewebe im Auge, dass die Augenfarbe repräsentiert) tätowieren lassen, aber trotzdem ist diese Idee, dass Leute die Augen kleiner Babys blau tätowieren, wenn sie in Deutschland geboren werden, schon ziemlich schockierend, um es vorsichtig auszudrücken. Er fand das nur logisch. Aber ich genieße es, Fragen zu beantworten. Es ist auch nicht die Schuld der Kids hier; die Amerikaner beschäftigen sich in der Schule einfach nicht so viel mit Geografie und anderen Kulturen. Das Fach gibt es zwar, aber trotzdem nimmt das nicht gleich jeder. Ich quatsche gerne mit den Amerikanern und beantworte Fragen, damit wenigstens einige ein bisschen mitbekommen, was denn um Amerika herum so von Statten geht.

Am Mittwoch war ich bei meinem ersten Baseballspiel in Dallas. Es ist Major League, was bei uns vergleichbar mit 1. Bundesliega ist. Überraschung war, dass plötzlich 20 andere Austauschschüler auftauchten, die im Bereich Dallas, Texas platziert sind und zwei davon kannte ich sogar aus meinem Vorbereitungsseminar und wir haben alle so viel gequatscht, dass wir vom Spiel kaum etwas mitbekommen haben. Wir haben uns vorgenommen bald mal was zu unternehmen. Hier ein Bild von Hans (rechts), Hendrik (links) und mir. Wir drei waren zusammen im Seminar.


Und hier all die anderen...


Thema des wöchentlichen Verkleidens war Zoo. Die dämlichsten Kostüme sind durch die Schule gestolpert, mittendrin ich mit dem wohl hässlichsten Sweatshirt, das die Welt jemals zu Gesicht bekommen hat. Und das war auch der ursprüngliche Sinn des Sweaters. Einige Amerikaner machen zu Weihnachten einen "Ugly-Sweater-Contest". Sinn dieses Wettstreits ist auf einer Feier den hässlichsten Sweater zu tragen. Letztes Weihnachten hat mein Gastvater Paul haushoch mit dem Lappen gewonnen, den ich anziehen durfte. Ich war der König in der Schule. Sachen wie, "You, Sir, are awesome." oder "This is boss" haben Leute auf dem Gang zu mir gesagt. Und wieder wollten sich einige mit mir Fotografieren lassen. 
Hier von links Alodie, ich, Marisa (winzig aber 16 Jahre alt und fährt Auto) und dahinter Shingi der ein klassisches Beispiel für Foto-Bomb liefert.


Der Sweater hat ein halbes Plüschtier aufgenäht un hinten sogar einen Schwanz. Das Highlight ist die Mütze des Waschbärs, deren Bommel oben sogar blinkt.

So, jetzt hab ich's glaube ich geschafft. 

Danke für's Lesen! Ich hoffe es hat euch gefallen wieder etwas von mir zu hören und vielleicht sogar mit dem einem oder anderen Schmunzeln.

Bis bald,
Euer Texaner

-Johann

















Sonntag, 22. September 2013

School Spirit

Und hier melde ich mich wieder, rückblickend auf eine chaotische, doch wie immer super Woche. 
Erstmal: Haha! Bei euch in Deutschland müsst ihr, wie ich hörte schon Jacke anziehen. Hier ist das Wetter wunderschön, um die 25 °C. 
Heute hat mir meine Gastfamilie gesagt, dass wir Thanksgiving (zweites Weihnachten in Amerika, Ende November) im Bundesstaat Missouri bei Verwandten verbringen. "Keine Angst.", meinte meine Gastmutter, "Die Fahrt ist nicht so lange, wie man denkt. Das sind nur 8 Stunden." Ich erinnerte mich an meine letzte 8-Stunden-Fahrt: Von Sachsen an die Küste von Dänemark. Quasi um die Ecke. 
Meine Schule hat, wie schon erwähnt, einen Dresscode und wenn man dann mal was anderes anziehen kann, macht man das. Mindestens einmal pro Woche gibt es einen Tag an dem sich irgendwas am Dresscode ändert. Als der 11. September war, kam an jenem Mittwoch zum Beispiel die ganze Schule mit blauen Klamotten. Vor zwei Wochen war Cowboy Day. Da hatte ich nichts. Donnerstag war Pirate Day und da habe ich alles gegeben. Ich habe mir von verschieden Leuten Sachen zusammen geborgt. Resultat ist folgendes Bild, was mich mit unserem Schulleiter Mr. Montgomery zeigt. 




Und ja, genau so habe ich auch in den Klassen gesessen. Und ja, ich trage Schminke, weil die meinten, ich sollte wie Cpt. Jack Sparrow aus Fluch der Karibik aussehen. Da mich in dem Aufzug sowieso keiner erkannt hat dachte ich, warum nicht... Ich hatte mit Abstand eines der ausgefallensten Outfits und viele wollten ein Foto von mir. Eben auch der Schulleiter, der mich dann insgesamt drei mal auf Facebook hochgeladen hat.

Während ich das hier übrigens gerade auf mein Handy tippe, habe ich diesen wundervollen Ausblick. 



Hier sind gerade um die 15 Heißluftballons gestartet und das blieb nicht unbeobachtet.
Hier standen soeben noch 50 Autos oder so.




Ich wollte noch entschuldigen, dass ich bisher noch keine Bilder von meinem sonstigen Umfeld und so gepostet habe. Das will ich hier wieder gut machen.

Wohnzimmer:

Im Hintergrund der Schachtisch, auf dem ich und Paul, mein Gastvater, fast täglich spielen.

Küche 


Mein Zimmer 




Meine Straße 


Das Haus 


 Ein Gang meiner Schule. (Gerade leer, weil das noch vor der ersten Stunde ist. In der Pause kann man froh sein, wenn man nicht zertrampelt wird, darum hab ich das Foto nicht in der Pause aufgenommen.)


Doch zurück zum Thema School Spirit:
Ich muss sagen, dass ich auf die beste High School dieses Landes gehe. Unser School Spirit ist so berühmt, dass wir sogar in einer der größten nationalen Talkshows, der David Letterman Show, waren. Dort unterhalten sich zwei Männer, ein Typ den ich nicht kenne und rechts im Bild (Link folgt unten), David Letterman, über unseren Ruf AHMO. AHMO ist mehr Religion als Ruf. Wir brüllen das eigentlich ständig und das Wort steht an allen Ecken und Kanten der Schule und auf den Pullover und Shirts und sonstiges. Und weil AHMO durch unseren Stolz, den wir haben, auf diese Schule zu gehen, nicht unbemerkt blieb, sind wir im Fernsehen gewesen. Hier zum Auschnitt, der von meiner High School handelt.

Tatsächlich, geht man hier gern zur Schule. Die Tage vergehen hier, wie im Flug. Morgens bin ich um acht aus dem Haus und komme um sechs abends nach Hause. Gerade, weil man hier in jeder Klasse andere Leute sieht und, weil ich die letzten zwei bis drei Stunden des Schultages sowieso Tennistraining habe, tickt die Uhr hier einfach schneller. Alles hier tickt anders. Und falls ihr euch gerade fragt, ob ich tatsächlich jeden Tag zwei bis zu drei Stunden Tennistraining habe: Ja. Aber das ist nicht so hart, wie es klingt. Man hat dort seine Freunde und das ist mehr ein tägliches "Hanging out" als Training. Und wie ich auch schon erwähnt habe, bin ich sowieso grotten-schlecht. Doch auch da bin ich nicht der Einzige.

Was die Schule angeht, habe ich noch weiteres zu erzählen. Es heißt ja, Schule in Amerika ist Kindergarten, verglichen zu unseren Schulen. Das ist teils wahr, wie ich finde, aber teils nicht. In meiner Psychology-Klasse habe ich manchmal Hausaufgaben die von mir verlangen, dass ich innerhalb einer Woche um die fünfzig Seiten englisches Fachchinesisch (der Widerspruch in englisches Fachchinesisch ist mir jetzt egal) lese und verstehe. Eine Woche klingt viel, aber nein, glaubt mir. Nein! 
Dann muss ich in Algebra II Gleichungen, wie y = |x|, y = log x, y = x², etc. im Koordinatensystem hoch, runter, nach links und nach rechts herum jonglieren, ausrechnen, range and domain angeben oder Ähnliches. Gegensatz dazu - Englisch III: Letzte Woche habe ich von meinem Aufsatz erzählt. Dieser war fast zweieinhalb Seiten lang (1,055 Wörter). Die "Aufsätze" anderer Schüler in der Klasse hatten etwa die Gestalt eines 10-Zeilers. Meiner war mit Abstand der längste und ausführlichste. 

Soweit zu mir. Mal sehen was die Woche bringt.

Bis nächste Woche!

Danke für's Lesen!

Bis bald, 

Stay save and make good choices! (Sagen hier irgendwie alle.)

Der Texaner.

-Johann





















Sonntag, 15. September 2013

Wenn man anfängt englisch zu träumen...

Hallo ihr Lieben,
ja tatsächlich habe ich neulich englisch geträumt. Worum es ging, ist nebensächlich, aber ich bin ein paar mal morgens aufgewacht und hatte meinen Traum auf englisch in Erinnerung. Allgemein mache ich ziemlich Fortschritte mit der Sprache, wie ich finde. Vor allem das Verstehen von Amerikanern fällt mir immer leichter und der Unterricht an der High School ist einfach das perfekte Training, weil du einfach nicht mitkommst, wenn du nichts verstehst und die Lehrer können keine Rücksicht auf einen Einzelnen nehmen. Tatsächlich kann ich all meinen Lehrern ausnahmslos im Unterricht folgen, nur bei meinem Psycholgy-Lehrer habe ich selten mal Schwierigkeiten. Erstens, ist Psychology voller mir unbekannter Worte und zweitens, spricht er in einem starken texanischem Akzent. Zum Beispiel dachte ich zuerst, warum knurrt der ständig, wie so ein Pirat? Dann bekam ich mit, dass er einfach gerne das Wort "Alright?" fragt, um sicher zu gehen, dass wir mitkommen, und das klang bei ihm, wie ein "arrrr?". Doch nach drei Wochen komme ich auch damit immer besser zurecht. Meine Lehrer sind auch alle sehr nett und teilweise auch ziemlich lustig. Das Bequeme im Englischen ist auch, dass man, vor allem bei Erwachsenen, den Namen gar nicht braucht, wenn man ihn mal vergessen hat, oder ihn einfach nicht weiß. Man ruft einfach "Sir", "Mister", "Ma'am" oder "Coach (zu Sportlehrern)".
Was ich auch gelernt habe ist, dass, wenn man Hausaufgaben hat, dann richtig. Ich habe gerade meinen Aufsatz zu einer Analyse zu einer Geschichte fertig gestellt, der mich das ganze Wochenende gekostet hat.
Nächsten Monat ist Homecoming, einer der zwei großen Bälle der High School. Was man als Junge zu tun hat ist, ein Mädchen zu fragen, ob sie einen dahin begleiten möchte. Nun ratet mal, wer eine Begleitung hat?
Das Mädchen heißt Naren und ist eine der ersten Personen die ich hier kennen gelernt habe. Doch man fragt ein Mädchen nicht einfach, man muss es fast wie einen Heiratsantrag machen. Alex, eine andere Freundin hat mir bei der Sache geholfen. Wir haben Naren und Alexa (ja, wir haben eine Alex und eine Alexa) gesagt, sie sollen zu Starbucks kommen. Alex hat klar gemacht, welchen Drink Naren will, ich habe den Drink gekauft und habe dem Staff gesagt sie sollen "Homecoming" auf den Becher schreiben. Sie war so überrascht und glücklich!

Dann war ich mit 3 Freunden in so einen Adventure-Landing. Dort waren wir Minigolfen und haben uns mit Laser-Pistolen abgeknallt. Das war Fun!


Mit Bildern sieht's diesmal bisschen schlecht aus, das tut mir leid. Nächste Woche wieder, versprochen!

Danke, für die zahlreichen Aufrufe hier. Es vergeht kein Tag ohne mindestens 25 Aufrufe und ich halte das für viel. Der nächste Post wird auch wieder besser als der hier!

Bis nächste Woche!

Der Texaner
-Johann





Sonntag, 8. September 2013

"Wir feiern die Hochzeit im engen Kreis"

Hi! 

Auch diese Woche war wieder ziemlich ereignisreich. Am Montag war Feiertag (Labor Day). Also sind wir nach Dallas gefahren, um die Stadt anzusehen. Man fährt da circa eine halbe Stunde Stunde hin. Und ich kann nur sagen, dass die Stadt einfach großartig ist. Wir waren in einem Park mit ganz vielen Metall-Longhorns, sind an der Stelle gewesen, wo John F. Kennedy erschossen wurde, sind ein wenig herumgelaufen und waren im Hard Rock Cafe, was für mich das Beste war. 

Hier die Bilder:



Kennedy wurde mit 2 Schüssen getötet. Für jeden Schuss ist auf der Straße ein weißes X, dass kennzeichnet, wo Kennedy da gerade mit dem Cabrio war. Das erste Kreuz sieht man leider nicht. Der Mann mit der roten Hose steht auf dem zweiten Kreuz für ein Foto.













Am Freitag war wieder ein Footballspiel und dem entsprechend auch wieder Spirit Day in der Schule. Fast die komplette Schule war im Cowboy-Stil gekleidet. Überall Cowboy-Hüte, Blue-Jeans, Hemden und auch der eine oder andere aufgeklebte Bart. Es war super! Natürlich sind wir am Abend auch wieder zum Spiel gefahren und: HABEN DAS DING GEWONNEN!!!

Am Samstag, also gestern, waren wir erst in einem Wasserpark namens "Hawaiian Falls", wo ich mir eine aufgeschlagene Lippe und einen Sonnenbrand geholt habe, und dann waren wir auf der ersten amerikanischen Hochzeit meines Lebens, die auch der Namensgeber des Posts ist.

Denn tatsächlich war ich auf der Hochzeitsfeier zweier Personen, die ich gar nicht kannte und wieder einmal hat mich die Freundlichkeit dieses Landes verblüfft. Die beiden Glücklichen sind hier in der Kirchgemeinde und dadurch sind alle anderen in der Gemeinde "Brothers and Sisters" und alle kennen sich. Als ich mich dem jungen Paar vorgestellt habe und sagte, dass ich ein Austauschschüler aus Deutschland bin und im Hause Blanch wohne, haben sie sich riesig gefreut, dass ich da bin und haben sich sogar bedankt, dass ich gekommen bin. Ich glaube, als Fremder auf einer deutschen Hochzeit hätte man mich wohl nach Hause geschickt... Ich war auch nicht der einzige, der das Paar nicht kannte.
Der ganze Abend war super. Wieder wurde ich anderen Leuten vorgestellt und habe meine Freunde aus der Gemeinde getroffen, von denen die meisten auch auf meine High School gehen.

Nachher gehen wir noch zu ein paar Freunden, die für meine Gasteltern wie Familie sind. Dort gibt es ein Schlagzeug und Payton, der Sohn, der in meinem Alter ist und Gitarre spielt, als hätte er die Red Hot Chili Peppers gegründet, ist auch da.

Bis bald.

Es ist Wahnsinn, zu sehen, wie viele das hier lesen und ich bekomme auch immer mehr Feedback, was meinen Blog hier angeht und ich bedanke mich dafür. Es macht mir Spaß, ich hoffe, es gefällt euch.

Wenn ihr irgendwas loswerden wollt, könnt ihr einfach unten einen Kommentar abgeben.

Danke für's Lesen!

Der Texaner

-Johann

Sonntag, 1. September 2013

Die erste Schulwoche an der High School

Hallo ihr Lieben,
ich habe meine erste Woche an der High School überstanden und es ist einfach "awesome". Der School Spirit, die Lehrer und die Schüler... Es macht einfach alles da Spaß. Man sieht in jedem Fach andere Leute und alle sind so nett! An den Dresscode gewöhnt man sich auch ziemlich schnell. An Montagen und Dienstagen ist normaler Dresscode, Mittwoch ist Clubtag, das heißt, wenn man in einem Club ist (wie ich zum Beispiel im Jahrbuch-Club), dann bekommt man meistens irgendein Kleidungsstück. Wir haben neulich in der Jahrbuch-Klasse (ist übrigens eins meiner Schulfächer, die ich gewählt habe) die Longsleeve-Shirts erstellt und die sollten dann im Laufe der Woche ankommen. Am Donnerstag ist College-Tag. Da kann man Sachen anziehen die irgendwas mit College zu tun haben. Und Freitag ist Spirit-Tag. Freitags sind meistens Football-Spiele und jeder zieht da in der Schule irgendwas an was mit unserer Schule zu tun hat und hier in Wylie ist "Wylie High School" quasi eine eigene Marke. Man kann Klamotten der Schule sogar im Supermarkt kaufen.

Warum erzähle ich euch eigentlich, was man an welchem Tag in der Schule anziehen darf? Weil an der High School hier ein Dresscode herrscht der vorschreibt, dass man nur Klamotten mit Kragen anziehen darf, also Hemden, Polo-Shirts (Pollover, Jacken gehen auch, müssen aber eine Kapuze haben). Diese dürfen, erstens, keinen Aufdruck haben und einfarbig sein und, zweitens, müssen in die Hose gesteckt werden (in die Hose stecken gilt nicht für Jacken und Pollover), welche ebenfalls nur einfarbig, ohne Aufdruck und die Farben, Navi-Blue, Grau, Weiß, Schwarz, Braun, Beige, Oliv-Grün und all diese langweiligen, öden Farben haben müssen. Jeans sind nicht erlaubt, außer am Spirit-Day (Freitag).

Doch ich sollte jetzt aufhören meine Schule zu erklären und anfangen, zu erzählen, wie es denn so an der High School ist.

Es war schon ein magisches Gefühl, zum ersten Mal in den gelben Schulbus zu steigen. Glücklicherweise hatte ich am Samstag vor Start der Schule ein paar andere Kids aus meiner Schule kennen gelernt, also war ich nicht ganz so verloren, wie ich es mir in meinen schlimmsten Träumen ausmalte. Verloren war ich trotzdem...
Die Schule ist einfach riesig. Bei ca. 2500 Schülern ist es ein Chaos auf den Gängen. Ich habe immer 5 Minuten, um von einer Klasse zur anderen zu kommen und die reichen oft gerade so. Meine erste Klasse ist Theater. Das findet in der Black Box statt. So nennen die Leute an der Schule den großen, schwarzen Theaterraum. Dann habe ich Psychology im Wylie Impac, dem Nebengebäude der Schule. Würde ich normal laufen, würde ich pro Marsch von der High School zum Impac circa 8 Minuten benötigen (aus dem Impac raus, zur Schule, durch die Schule quer durch und hinzu das ganze natürlich umgekehrt) und die Zeit, in der ich meine Sachen zusammen packe, lasse ich dabei aus. Von jetzt an finden die Klassen in klassischen Schulräumen statt. Nächste Klasse: US-History und danach Entspannen im Yearbook-Club und dann noch mehr Entspannen in der 50-minütigen Mittagspause. Da kann man Essen, Quatschen und wenn man Lust, Zeit und Geld hat kann man im Chick-fil-a, einer in den USA weit verbreiteten Fast-Food-Kette, spezialisiert auf Geflügel, ,wovon die Schule eine hauseigene Filiale hat, etwas kaufen. Nach der Pause habe ich English III (für manche Fächer gibt es verschiedene Level), dann Algebra II und am Ende des Schultages kann ich mich dann in der Tennis-Klasse auspowern. Ich bin spiele zwar Tennis, als würde ich versuchen, mit dem Ball der Erde einen zweiten Mond zu verpassen, aber nach einem langen Schultag darf ich das. Außerdem kann man da quatschen, lachen und besser Leute kennen lernen als beim auf den Kopf Stellen quadratischer und linearer Funktionen. Und ja, diesen Horror gibt's auch hier drüben. Das Lustige ist auch, dass hier in den Klassen Kids aus den verschiedenen Jahrgängen sind. Ich sitze also mit Leuten in der Klasse die ein, zwei Jahre jünger oder älter als ich sind. Und in Algebra bin ich einer der Streber, weil ich den ganzen Kram vor einem Jahr schon einmal gelernt habe. Das Problem ist nur, dass jetzt alles auf Englisch ist.

Allgemein fragt ihr euch sicher, ob ich denn in der Schule allem folgen kann. Und ja, das geht. Ich bin jetzt zwei Wochen hier und kann die Lehrer ohne Probleme verstehen. Man hat auch als Austauschschüler keinen Sonderstatus, solange die Leute nicht wissen, dass man einer ist, doch selbst dann ist der Unterschied so gering, dass man sich als normalen Schüler anerkannt fühlt. Wenn ich meinen Mund aufmache, fragen die Leute teilweise ziemlich komische Dinge, wenn sie mich noch nicht kennen.

"Was ist das für ein Akzent?"
"Wo kommst du her?"
"Sprichst du fließend Deutsch?"
"Wann bist du hier her gezogen?"
"Wie lange bist du hier?"
"Wo sind deine Eltern?"
"Woher kannst du Englisch?"
"Sprecht ihr in Deutschland Englisch?"
"Wo ist eigentlich Deutschland?"
"Was gefällt dir am Besten hier?"
"Wie war dein Name nochmal?"
"Was?"
"Sag etwas in Deutsch."
Wenn ich mit Indra, der anderen Austauschschülerin zusammen ausgefragt werde werden wir wirklich (WIRKLICH!) jeden Tag (!) von irgendjemandem gefragt, ob wir Geschwister oder sonst irgendwie verwandt sind.

Fakt ist, wenn Leute wissen, dass du von einer Welt jenseits des Planeten Amerika kommst, mögen sie dich nahezu bedingungslos. Wie gesagt, sind hier alle so unheimlich nett und freundlich. Hier ist irgendwie alles positiv. Man lernt hier so schnell Menschen kennen. So viele Gesichter, die ich kenne und meinen Namen kennen und dann ich ohne jeden Dunst, wie die Person heißt, die mich da gerade fragt, wie mein Tag so läuft.

Am Freitag war dann das erste Football-Spiel des Schuljahres gegen Sachse. Der Ort wird geschrieben, wie ein Einwohner Sachsens (der Sachse), wird aber ausgesprochen wie sexy.

Wir wurden vorher in der Schule bei einer sogenannten Pep Ralley für das Spiel aufgeheizt. Die ganze Schule musste anwesend sein, weil die ganze Schule auch beim Spiel erwartet wurde (war auch dann so).
So sah Pep Ralley aus:



Traurige Tatsache: Wir haben das Football-Spiel verloren, aber es war einfach genial dabei zu sein. Ich bin froh, dass die Spiele fast jede Woche stattfinden. Wir hatten einen super Abend. Indra, Alex, Alexa, Naren, Indra, Mira und ich sind erst zu Chiloso gefahren, einem Schnellrestaurant für mexikanisches Essen, welches hier allgemein sehr groß geschrieben ist, und dann zum Footballspiel.

Ansonsten kann man sich High School einfach nicht anders vorstellen als in den Filmen. Ich liebe es hier!

Ich melde mich nächste Woche wieder.

Danke für's Lesen!

Bis bald,

der Texaner

-Johann